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Sandsteinvorkommen in Deutschland

 

ROTER WESERSANDSTEIN

Die Vorkommen dieses Sandsteins liegen im Buntsandsteingebiet des Solling und im südlich anschließenden Reinhardswald. Werksteinbrüche werden heute noch im Raum Holzminden-Stadtoldendorf, bei Bodenwerder und bei Bad Karlshafen auf westfälischem und niedersächsischem Gebiet betrieben. Der Sandstein entstand vor ca. 240 Mio. Jahren unter aridem Klima in einem Zeitabschnitt der Erdgeschichte, der als Buntsandstein bezeichnet wird, aus den Ablagerungen episodisch fließender, mäandrierender Flüsse. Die Sandsteinbänke sind linsenförmig ausgebildet und keilen im Zehnermeterbereich aus. Der fein- bis mittelkörnige, weitgehend gleichkörnige Sandstein ist feldspatführend und mehr oder weniger intensiv kieselig zementiert. Die rote Färbung wird durch das Mineral Hämatit (Fe2O3) hervorgerufen, das die einzelnen Sandkörner als dünnchen Häutchen umhüllt. Fleckenartige weiße Bleichungszonen und "Sandlöcher" werden als typisch angesehen. Während die etwa 30m mächtigen Karlshafener Schichten der Solling-Folge (Mittlerer Buntsandstein) einen gräulichroten, glimmerreichen Sandstein liefern, sind die tieferen ca. 60m mächtigen Trendelburger Schichten weitgehend durch hell- bis rosagraue, glimmerarme Gesteine kennzeichnet. So sind vom KARLSHAFER SANDSTEIN, der bei Bad Karlshafen gebrochen wird, eine rote und eine graue Farbvariante im Handel. Der Karlshafer Sandstein zeichnet sich durch unmittelbare Kornbindung aus, hat also quarzitischen Charakter. Seine Druckfestigkeit erreicht die der Granite.

Bereits vor Jahrhunderten wurden die leicht zu gewinnenden plattig ausgebildeten Partien der Karlshafener Schichten abgebaut und das Gestein fand als "Solling-Platten" vielfältige Verwendung im Wesergebiet. Auch zur Dacheindeckung wurden die Platten verwendet. Heute steht die Gewinnung von Blöcken im Vordergrund. Roter Wesersandstein wird u.a. zu Bodenplatten, Blockstufen, Mauer- und Pflastersteinen verarbeitet. Auch für handwerkliche Steinmetzarbeiten ist er geeignet.

Technische Werte: 2,42 Rohdichte g/cm³; 2,04 Wasseraufnahme (Atm.) Gew.-%; 135 Druckfestigkeit N/mm²; 21,30 Biegefestigkeit N/mm²; 12,3 Abriebfestigkeit cm³/50cm² (Werte für Karlshafer Sandstein, rote Farbvarietät)

   
  Roter Wesersandstein aus dem Steinbruch "Westfalentor" bei Bad Karlshafen  

Weiterführende Literatur:

LEPPER, Jochen (1994): Die Niedersächsischen Naturwerksteine mit besonderer Berücksichtigung des Wesersandsteins. - Neues Archiv f. Niedersachsen 2/94: S. 35 - 41, 1 Abb., 3 Tab. [Sonderdruck].

LEPPER, Jochen (1997): Naturwerksteine in Niedersachsen. - Z. angew. Geol., 43 (1997) 1: 3 - 10, 10 Abb., 3 Tab.; Hannover.

 

Liste der Steinbruchunternehmen

Helmer Naturstein GmbH, 37627 Stadtoldendorf, Tel.: 05532 / 1254 

C. Linnenberg GmbH, 37627 Stadtoldendorf, Tel.: 05532 / 2231

H. Littmann, 37603 Holzminden, Tel.: 05531 / 127930

Hans-Jürgen Niemeyer, 37627 Heinade, Tel.: 05532 / 4589

Gebr. Oppermann GmbH & Co., 37627 Arholzen, Tel.: 05532 / 3061

August Spindler Söhne GmbH & Co. KG, 34385 Bad Karlshafen, Tel.: 05672 / 453

Westerbraker Sandsteinbetrieb GmbH & Co., 37619 Kirchbrak-Westerbrak, Tel.: 05533 / 4791 

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