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Kohlen
Die Steinkohle
Steinkohlenlagerstätten entstanden in der Erdgeschichte im wesentlichen vom Devon (Spitzbergen)
bis in das Perm hinein. In Deutschland ist besonders das Oberkarbon für seine
reichen Steinkohlenlagerstätten bekannt. Kleinere Lagerstätten entstanden in der
Unteren Kreide, die z. B. am Deister abgebaut wurden.
Stratigraphische
Übersicht des Karbons
Oberkarbon (Silesium) |
Stefan A - C |
296 Mio. a -
286 Mio. a |
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Westfal A
- D |
315 Mio. a -
296 Mio. a |
|
Namur A -
C |
333 Mio. a -
315Mio. a |
Unterkarbon
(Dinant) |
Visé |
352 Mio. a -
333 Mio. a |
|
Tournaise |
360 Mio. a -
352 Mio. a |
aus:
HARLAND & al.: A geologic time scale. |
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Entstehung der Steinkohle in Deutschland
Im Namur A setzte sich im östlichen (rechtsrheinischen) Teil der
Subvariszischen Saumtiefe die Bildung mariner Sedimente in Kulm-Fazies
zunächst fort. Erst im Verlauf des Namur B beeinflußte das im Süden aufsteigende
Variszische Gebirge zunehmend das Sedimentationsgeschehen. Die
terrestrische, limnisch-fluviatile Sedimentation begann sich durchzusetzen. Mit
Beginn des Namur C wuchsen auf dem langsam absinkenden Untergrund bereits
ausgedehnte Waldmoore (Flachmoore). Episodisch auftretende stärkere fluviatile
Sedimentschüttungen überdeckten immer wieder die Moore und schufen die
Voraussetzungen für die Entstehung der Kohleflöze. Die Bildung eines 1m
mächtigen Flözes erforderte ein etwa 7m mächtiges Torflager (Bildungszeit
mindestens 10.000 Jahre).
Im Ruhrgebiet erreicht das Oberkarbon eine Mächtigkeit von 4000m (in ca.
35 Mio. a ca. 4km Absenkung des Untergrundes). Für das Ruhrkarbon wird eine
durchschnittliche Sedimentationsrate von 14-15mm/Jahrhundert angenommen. Das
Flözführende Oberkarbon (Namur C - Westfal C), auch Produktives Karbon genannt,
ist ca. 3000m mächtig. Die klastischen Ablagerung bestehen hauptsächlich aus
Schiefertonen, Sandsteinen und untergeordnet auch Konglomeraten. Der Anteil der
Kohle beträgt 2 - 2,5%. Es entstanden mehr als 100 Flöze, doch nur die Hälfte
gilt als bauwürdig.
Im westlichen (linksrheinischen) Teil der Subvariszischen Saumtiefe löste
dagegen bereits im Namur A die limnisch-fluviatile Sedimentation die marine
Fazies ab und es kam zur Moorbildung. Das Oberkarbon im Aachener Revier (Namur
A - Westfal B) erreicht eine Mächtigkeit von über 1700 m.
Aus dem nordwestlich gelegenen Flachmeerbereich kam es im gesamten
Rheinisch-Westfälischen Oberkarbon mehrfach zu Meereseinbrüchen (marinen
Ingressionen), die zur Ablagerung mariner Horizonte (m. mariner Fauna) führten
(z.B. marine Horizonte über den Flözen Sarnsbank, Katharina, Ägir). Weil die
Entstehung der Flöze von der Nähe des nördlich gelegenen Meeres beeinflußt
wurde, spricht man von einer paralisch entstandenen Kohle. Die Flözbildung in
intramontanen Binnensenken wird als limnisch bezeichnet (z.B. Steinkohle des
Saarbeckens, Zwickau, Lugau-Oelsnitz, Flöha). Die autochthone Flözbildung wird
durch Wurzelböden im Liegenden der Flöze belegt.
Schichten des ebenfalls flözführenden Westfal D, die im Ibbenbürener
Karbon-Horst aufgeschlossen sind, zeigen im oberen Bereich bereits primäre
Rotfärbung.
Durch Inkohlung genannte biochemische und geochemische Prozesse wird aus ursprünglicher
pflanzlicher Substanz die Steinkohle. Im Abhängigkeit vom Kohlenstoffgehalt
werden verschiedene Inkohlungsgrade unterschieden:
Flammkohle |
ca. 76% Kohlenstoffgehalt |
Gasflammkohle |
ca. 82% Kohlenstoffgehalt |
Gaskohle |
ca. 85% Kohlenstoffgehalt |
Fettkohle |
ca. 88% Kohlenstoffgehalt |
Eßkohle |
ca. 90% Kohlenstoffgehalt |
Magerkohle |
ca. 91% Kohlenstoffgehalt |
Anthrazit |
> 91% Kohlenstoffgehalt |
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Flöz Besserdich (Sprockhöveler
Schichten) im ehemaligen
Steinbruch der Ruhesandsteinbrüche Külpmann in Wetter-Albringhausen |
Flöz Mausegatt (Wittener
Schichten) im aufgelassen
Steinbruch im Hammerthal (Gelände Fa. Karger) |
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Hüttenstollen des
Steinkohlenbergwerks Zeche Osterwald an Deister |
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Verbreitung des Ruhrkarbons |
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letzte Aktualisierung:
14.06.2024
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