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Der Quarzit der Kamtsas Formation (Damara Sequenz) bei Gobabis (Namibien)

Quartzite of Kamtsas Formation (Damara Sequence) at Gobabis (Namibia)

 

Von Olaf Otto  Dillmann1

 

Etwa 2 km westlich vor Gobabis quert die Straße von Witvlei einen niedrigen Höhenzug (22° 25' 57,03'' S,  18° 57' 20,05'' E), den Nikodemusberg, der seine Entstehung einem verwitterungsresistenten Quarzit verdankt.
Es handelt sich um einen massig erscheinenden, dickbankigen, feldspatführenden Quarzit.  Die Farbe ist ein moderate orange pink (n. Rock-Color Chart der Geological Society of America). Das Gestein ist mittelkörnig und gleichkörnig ausgebildet.

 

Der Quarzit wird in die Kamtsas Formation der Nosib Group (Damara Sequence) gestellt.  Die grobklastischen Sedimente der Nosib Group werden als initiale, noch kontinental geprägte Ablagerungen des juvenilen, sich allmählich ausweitenden Damaratroges interpretiert.

Auf früheren geologischen Karten (Geological Map of South West Africa, Pretoria 1964) und in der älteren geologischen Literatur wird diese Schichtfolge als Tsumis Formation, die das späte Präkambrium des zentralen und südlichen Namibia miteinander verbindet, bezeichnet. Aber schon H. Martin (1965) hält es für möglich, daß Tsumis Formation und Nosib Formation identisch sind.

 

Dünnschliffbild des Quarzits (+ Nicols, 30fach die Vergrößerung unter dem Mikroskop) - neben Quarz ist serizitisierter Feldspat und Hellglimmer zu beobachten. Außerdem ist die hohe Kornbindungszahl des Gesteins zu erkennen.

 

Eingeschaltet in die Bankfolge ist ein etwa 1 m mächtiger Horizont aus plattigem Sandstein  blaßroter Farbe. Die Schichtflächen des ebenfalls mittelkörnigen Gesteins sind mit Serizit belegt. Diese Ausbildung erinnert an den Buntsandstein der unteren Trias in Germanischer Fazies (Skyth).

 

Die Schichten fallen mit ca. 30° nach Südosten hin ein.

 

Anmerkung:
Dieser Aufschluss wurde am 25. August 1977 besucht.

 

Literatur:

Martin, H. (1965): The Precambrian Geology of South West Africa and Namaqualand. - 159 S., The Precambrian Research Unit University Of Cape Town.

Schneider, G. (2004): The Roadside Geology of Namibia. - Sammlung Geologischer Führer 97: 294 S., 112 Abb., 1 Taf. Im Text; Gebrüder Bornträger, Berlin Stuttgart.

 

1 Anschrift des Verfassers: Dr. Olaf Otto  Dillmann, D-45894 Gelsenkirchen-Buer, Holtwiesche 2, olaf.otto.dillmann@geodienst.de.

27.05.2012